Ein Ringordner ist eine Variante des Ordners oder Aktenordners. Letztere Begriffe sind im Alltag am geläufigsten bezeichnen die Möglichkeit, gelochte Seiten sortiert aufzubewahren. Das Grundmaterial eines Ringordners besteht aus robuster Pappe, die durch "falten" in zwei Deckel (Vorder- und Rückseite) und einen Ordnerrücken aufgeteilt wird. Auf der Vorderseite befinden sich seit der Erfindung in den 50er Jahren sogenannte "Raumsparschlitze". Diese bewirken, dass der Ordnerdeckel trotz der Mechanik bündig geschlossen werden kann. Durch die spezielle Form der Schlitze rastet die Mechanik beim Schließen des Deckels ein. Dadurch spart man Platz und die Ordner gewinnen an Stabilität. An der neu entstandenen Rückseite des Ordners wird in der Produktion auf der Innenseite durch Vernieten die Mechanik angebracht. Doch was genau unterscheidet jetzt einen Ringordner von einem Hebelordner?
Ringordner arbeiten anstelle einer Hebelmechanik mit einer Ringmechanik. Der Vorteil, den die Ringmechanik gegenüber der Hebelmechanik mitbringt, ist, dass Schriftgut im geöffneten Zustand der Mechanik auf beiden Seiten eingeheftet werden kann. Bei der Hebelmechanik würde sich im offenen Zustand der Hebel in den Weg stellen, wenn man Dokumente auf der linken Seite nach heften möchte.
Daher eignen sich die Ringmechaniken in den gängigen Formaten mit zwei oder vier Ringen vor allem für Ordner, auf die regelmäßig zugegriffen und Schriftgut von beiden Seiten entnommen und hinzugefügt wird. Die Ringmechaniken bieten auch einen Mehrwert für Dokumente, die häufig umgeblättert werden. Durch die Verwendung einer Mechanik mit bis zu 23 Ringen werden die Seiten beim Umblättern besonders geschont und ein ausreißen der Lochungen verhindert. Dem kann man auch bei Ring- oder Hebelmechaniken vorbeugen, indem man Klarsichthüllen für die Dokumente verwendet. Der Nachteil dabei ist natürlich, dass für Unterschriften oder handschriftliche Ergänzungen die Dokumente aus der Hülle genommen werden müssten.
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